Versetze dich in deine Kindheit. Was war das Erste, was du wolltest? Und was war das Letzte? Bei mir war es klar. Mein fünfjähriges Ich wollte irgendwann eine Prinzessin sein mit den imposanten Kleiderschränken und den zigtausenden Kleidern. Nur wurde ich irgendwann erwachsen. Mir wurde eingetrichtert, dass der Wille nicht zählt, aber man selbst soll zahlen.
Ich schätze, dass ich irgendwann vergessen hatte wahrhaftige Träume zu haben. Ich dachte, nur an das, was ich glaubte auch zu erreichen. Es war kein Platz für Träume, nur für Realismus. Ein faktisches Schwarz-Weiß denken. Oder auch der erste Schritt in Richtung Hamsterrad des Lebens.
Nun bin ich hier. Schreibe über Themen, über die ich mich noch genüge, auseinandersetzen muss und merke mit jedem Wort mehr, wie blind ich doch eigentlich war. Ich reflektiere über die Dinge, die ich allein geschaffen habe. Über Sachen, die mir geholfen haben, meine Ziele zu erreichen. Ich wollte damals unbedingt ein Buch schreiben. Ständig hatte ich angefangen und es nie zu Ende gebracht. Immer war etwas zu tun oder im Weg. Aber Letzen Endes war es mein Ego, welches mir geholfen hatte. Ein Trieb, den ich über die Jahre komplett vergessen habe. Mir musste erst eine fremde Person unbewusst vor Augen führen, dass es Gewinner und versuchende Verlierer gibt. Die, die es schaffen und die, die es versuchen und scheitern. Ich sah vor meinem inneren Auge zwei Schlangen an Menschen. Die eine war lang und die andere noch länger. Ich sah das kleine Mädchen im Zug, welches sich eifrig über den Block lehnte, um ihre eigene Geschichte zu schreiben. Die Geschichte, die irgendwann zu einer unvollendeten Erinnerung wurde. Ich wollte mich nicht zu denen zählen, die es nicht schaffen, also fing ich an.
Ich erreichte meine ersten kleinen Ziele und feierte sie mit einer Inbrunst, die ich sonst nur für besondere Anlässe zurückhielt. Stolze Freudentänze mit Musik im Badezimmer, gepaart mit den fettesten schokogrinsen, der Welt.
Lebe ich also meinen Traum? Es hört sich zwar so an, aber dafür müsste ich mir klar machen, was ich will. Die meisten haben das verlernt. So auch ich. Sie kennen nur, das stetige weitermachen müssen, ohne sich dafür komplett aufzugeben zu wollen. Ich schätze ich bin irgendwo dazwischen. Zwischen ich weiß, was ich muss, und ich möchte.
Wo stehst du? Was hält dich ab?
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